Alans Blog

Internet, Technik, Software, Elbmarsch.

meine Firefox-Plugins

Mein Browser der Wahl ist seit Jahren Mozilla Firefox (und seit Mitte der 90er Jahre dessen Vorläufer Mozilla, Seamonkey oder Netscape Navigator). Mit dem Internet Explorer konnte ich mich nie anfreunden, Opera fand ich immer ein wenig zu exotisch, und Google Chrome ist mir aufgrund der engen Bindung an Google eher suspekt.

Firefox ist "out of the box" schon ein sehr umfangreich ausgestatteter Browser, aber um meine Privatsphäre zu schützen, habe ich in den letzten Jahren mit einigen Plugins aufgerüstet.

Adblock Edge

Ich kenne das WWW noch aus Zeiten, als es kaum Werbung gab und das Aufdringlichste auf einer Website die Besucherzähler oder die blinkenden Laufschriften waren. Inzwischen ist Werbung nicht nur lästig geworden, sondern ist durch diverse Sicherheitslücken auf Seiten der Werbeanbieter auch zu einem der größten Einfallstore für Schadsoftware geworden. Zusätzlich legen Werbeanbieter umfassende Profile der Seitenbesucher an, was ich aus Datenschutzgründen ablehne. Also blocke ich sämtliche Werbung in meinen Browsern (auf dem Laptop ebenso wie auf meinem Smartphone) mit Adblock Edge. Das vergleichbare Adblock Plus hingegen steht im Verdacht, bestimmte Werbeformen vorzugsweise gegen Bezahlung doch passieren zu lassen, und das hat für mich einen faden Beigeschmack.
Link: Adblock Edge bei addons.mozilla.org

Ghostery

Ghostery ist ein Plugin, das in der striktesten Einstellung sehr zuverlässig viele Tracking-Cookies, Buttons von sozialen Netzwerken und sonstigen ungewünschten Spionage-Krempel entsorgt. Auf Wunsch erledigt Ghostery das komplett stillschweigend, und wenn man doch eine Kommentarfunktion oder einen sozialen Share-Button auf einer Seite nutzen möchte, kann man das mit einem einzigen Klick auf der Seite wieder aktivieren. Gerüchten zufolge soll Ghostery im Gegenzug das Nutzungsverhalten seiner User ausspionieren, aber es existiert ein Schalter, um das zu deaktivieren. Ich finde Ghostery unaufdringlich und sehr effizient und möchte dieses Plugin nicht mehr missen.
Link: Ghostery bei addons.mozilla.org

Firebug

Firebug dient weniger der Privatsphäre, ist aber sehr hilfreich, wenn man selbst Websites entwickelt oder sehen möchte, wo andere Seiten ihre Ressourcen herbekommen. Außerdem kann man mit dem integrierten Editor vor Ort das CSS oder die Dokumentenstruktur einsehen und ändern. Mozilla bringt zwar einen eigenen Inspektor und Debugger mit, aber Firebug nutze ich schon seit Jahren.
Link: Firebug bei addons.mozilla.org

RequestPolicy

RequestPolicy ist ein Plugin, bei dem man wissen muß, was man tut. Dafür bekommt man die 100%ige Kontrolle darüber, von welchen Domains eine Website etwas nachladen darf und von wo nicht. Die Funktionsweise ist grob gesagt so: eine Website darf zunächst nur Dokumente und Ressourcen von der eigenen Domain nachladen, womit man sehr effektiv Cross Site Request Forgery-Attacken (CSFR) verhindern kann. Möchte die Seite bspw. auf facebook.com oder googleanalytics.com zugreifen, wird das von RequestPolicy zunächst geblockt. Man kann bestimmte Server temporär oder dauerhaft freigeben und das sogar davon abhängig machen, welche Domain darauf zugreift. Man kann google.com erlauben, auf googleanalytics.com zuzugreifen, allen anderen Domains diesen Zugriff aber verbieten. Andererseits ist dieses Plugin nichts für "Anfänger", denn so manche Seite sieht damit arg "gerupft" aus, und wenn man nicht weiß was man tut, aktiviert man eventuell versehentlich irgendwelche Tracker oder Netzwerke, die man damit eigentlich ausblenden wollte. Wobei die übelsten Gelichter im späteren Verlauf hoffentlich an Ghostery oder Adblock Edge scheitern.
Link: RequestPolicy bei addons.mozilla.org

NoScript

NoScript kann man ähnlich wie RequestPolicy äußerst restriktiv konfigurieren. Zweck dieses Plugins ist es, unerwünschtes JavaScript zu deaktivieren und somit potentielle Schädlinge, Tracker oder Werbung aus dem Weg zu räumen. Auch hier gilt, wie bei RequestPolicy: dieses Plugin ist sehr leistungsfähig, aber nichts für Anfänger oder Laien. Wenn man weiß was man tut, kann man diverse Seiten sehr schnell von unerwünschten dynamischen Inhalten befreien.
Link: NoScript bei addons.mozilla.org

Flash

Adobe Flash habe ich seit Jahren deinstalliert. YouTube funktioniert einwandfrei ohne, und Websites, die dieses Plugin zwingend voraussetzen, habe ich lange nicht mehr gesehen. Hier gilt allerdings: wenn man es braucht, sollte man es zumindest so konfigurieren, daß Firefox vor jeder Aktivierung des Plugins nachfragt. Ansonsten besteht die große Gefahr, daß per Flash "Permacookies" oder Schadsoftware auf den Rechner gelangen. Ich komme sehr gut ohne aus.

Java

Java sollte man nicht mit JavaScript verwechseln. JavaScript kann man inzwischen weitestgehend gefahrlos im Browser aktivieren, und wer das gezielt abschalten möchte, kann NoScript verwenden. Java hingegen ist üblicherweise vollkommen unnötig. Wer Java auf dem Rechner für bestimmte Software braucht (soweit ich weiß, funktioniert OpenOffice nur mit Java), sollte zumindest das Browser-Plugin deinstallieren oder deaktivieren. Der einzige Virus, den ich je auf dem Rechner hatte, kam über ein ungefixtes Java im Browser auf das System.

Fazit

Generell gilt: Aufwand und Ertrag müssen in Relation stehen. Uneingeschränkt für jeden Nutzer kann ich empfehlen, Adblock Edge und Ghostery zu installieren und so restriktiv wie möglich zu konfigurieren. Flash sollte man zumindest nur auf Nachfrage vom Browser aktivieren lassen, Java im Zweifelsfall komplett deinstallieren. Die anderen Plugins sind eher für Profis oder Nutzer, die den letzten Dreck von ihrem Rechner fernhalten wollen.
Wenn man diese Plugins installiert und vor allem beim Surfen immer mit gesundem Menschenverstand unterwegs ist, kann man sich in vielen Fällen sogar einen Virenscanner sparen. Generell sollte immer ein aktuelles Backup aller wichtigen Daten vorhanden sein.