Alans Blog

Internet, Technik, Software, Elbmarsch.

Glasfaser in der Elbmarsch

Update 1.4. Die Antwort zur Frage "IP v4 oder IP v6?" wurde erneut aktualisiert. Pepcom hat bestätigt, daß es tatsächlich vollwertiges IPv4 und IPv6 DualStack und kein DS-Lite gibt.

Update 31.3. Es ist natürlich sehr erfreulich, daß es jetzt auch auf glasfaser-elbmarsch.de eine FAQ gibt, aber ich hätte es ehrlicher gefunden, wenn man die Fragen, die ich vor Wochen gestellt und deren Antworten ich hier gepostet habe und die man nun teilweise wortwörtlich übernommen hat, auch als Zitate gekennzeichnet hätte. So bleibt leider ein G'schmäckle...

Update 31.3. Die Antwort zur Frage "IP v4 oder IP v6?" wurde aktualisiert. Es gibt IPv6 + IPv4 im DualStack-Verfahren, was prinzipiell eine gute Nachricht ist.

In der Samtgemeinde Elbmarsch soll (endlich) richtiges Breitband-Internet per Glasfaser installiert werden. Das ist natürlich grundsätzlich sehr zu begrüßen! Allerdings sind bei mir einige Fragen aufgetreten, die bisher nicht alle beantwortet werden konnten. Einige konnte ich auf der Infoveranstaltung am 26.2. in der Grundschule Marschacht stellen, für viele andere war dort leider keine Zeit.

Update 7.3. Vorgestern rief mich ein sehr freundlicher Mitarbeiter von Pepcom an und hat mir in einem ausführlichen Gespräch fast alle Fragen beantwortet. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür! Ich habe die entsprechenden Passagen in diesem Artikel aktualisiert.

Vertrag

Als potentieller Kunde muß man bis 30.4.2015 den Vertrag unterschrieben eingereicht haben, ansonsten wird womöglich die benötigte Quote nicht erfüllt, und bei späterer Abgabe kann der Anschluß teuer werden.
  1. Wie viele Haushalte müssen angeschlossen werden, damit die Quote von 60% ereicht wird?
  2. Im Anschlußgebiet liegen 5000 (nicht 4000) Haushalte, hiervon 60% sind folgerichtig 3000 (nicht 2400) Haushalte, die zur Erfüllung der Quote benötigt werden.

  3. Gibt es Haushalte, die auf keinen Fall angeschlossen werden?
  4. Ja! Wer bereits jetzt mit mehr als 30 MBit versorgt werden kann (nicht ist!), darf (!) aufgrund der öffentlichen Struktur des Unternehmens nicht angeschlossen werden. Ich konnte leider nicht spezifisch nachfragen, wie genau die 30 MBit definiert sind. In der Verfügbarkeitskarte der Telekom sind einige Straßenzüge der Elbmarsch als "100 MBit verfügbar" ausgewiesen, macht man dort allerdings eine konkrete Verfügbarkeitsanfrage, kommt zumindest nach meinen Tests immer maximal 25 MBit dabei heraus. Wenn man also in diesen (kleinen) Gebieten wohnt (bspw. einige Abschnitte der Krümser Straße), sollte man konkret nachfragen, bevor man sich falsche Hoffnungen macht. Update Vermutlich kann die Elbkom (nicht Pepcom) hier eine verbindliche Antwort geben.

  5. Bis wann wird der Anbieter voraussichtlich die Leitungen schalten?
  6. Die Verlegung der Kabel könnte voraussichtlich im Sommer 2015 starten, die ersten Kunden könnten bis Ende 2015 angeschlossen, insgesamt würde das Projekt 1 1/2 Jahre dauern. Pro Woche wurden in vergleichbaren Projekten 80 Haushalte pro Woche angeschlossen; bei den benötigten 3000 (nicht 2400) Haushalten kommt andersherum gerechnet ein Zeitraum von ca. 38 (nicht 30) Wochen heraus. Man erhält zwei Monate vor dem tatsächlichen Anschluß eine Mitteilung. Hierbei müssen natürlich ggf. Kündigungsfristen beim bisherigen Anbieter eingehalten werden.

  7. Welche Bandbreite kommt tatsächlich beim Kunden an?
  8. Update Die Vertragssituation wurde mehr oder weniger bestätigt, aber mir wurde ausdrücklich versichert, daß es bei früheren Projekten mit der verfügbaren Bandbreite keine Probleme gegeben hat. Und wenn doch, konnte immer eine technische Lösung gefunden werden, meist lag es an ungeeigneter Hardware auf Kundenseite.
    Vorige Fassung: Der Vertrag ist hier ziemlich unbefriedigend, denn §2.2 besagt, daß die Bandbreite tatsächlich bis auf 40% hinuntergehen könnte, und selbst bei Unterschreiten dieser 40% wird keine "Garantie" übernommen. Auf der Veranstaltung wurde immerhin "versprochen", daß die bestellte Bandbreite tatsächlich erreicht wird, aber auf eine Garantie wollte man sich auch hier nicht einlassen. Insgesamt meiner Meinung nach weiterhin sehr unbefriedigend, da man keinerlei Rechtsanspruch auf die bestellte Bandbreite hat. Rein technisch betrachtet (Glasfaser vom zentralen Verteiler bis ins Haus) kann es natürlich keine Probleme wie bei Kupferleitungen geben, aber wehe wenn der Backbone nicht ausreichend dimensioniert ist. Hier gilt also momentan das Prinzip Hoffnung gepaart mit einem wohlwollenden Vertrauen dem Anbieter gegenüber.

  9. Gibt es eine echte Flatrate, oder wird bei bestimmtem Verhalten doch gedrosselt?
  10. Update Es handelt sich um eine echte Flatrate. Eine Drosselung bei Nutzung bestimmter Protokolle wird es nicht geben.

  11. Wie ist die Reaktionszeit der Hotline? Ist die Rufnummer kostenlos?
  12. Update Die Nummer der Hotline steht auf dem Vertragsformular oben rechts; die Kosten betragen 6 Cent pro Anruf. Bei Störungen, die nur einzelne Anschlüsse betreffen und einen Techniker-Einsatz vor Ort benötigen, wird voraussichtlich nur wochentags (Montag bis Freitag) Support erfolgen. Wenn größere Schwierigkeiten auftreten, wird so schnell wie möglich (auch am Wochenende) an der Behebung gearbeitet.

  13. Kann man ohne Einwirkung auf die Mindestvertragslaufzeit die bestellte Bandbreite ändern?
  14. Update Eine Höherstufung ist jederzeit ohne weitere Verlängerung der Restlaufzeit möglich; eine Herabstufung erst zum Ende der jeweiligen Laufzeit.
    Vorige Fassung: Die Überlegung ist, zunächst 25 MBit zu bestellen und bei erfolgreichem Anschluß auf eine höhere Bandbreite zu wechseln, ohne die Vertragslaufzeit auf weitere 24 Monate auszudehnen, oder andersherum, wenn man zunächst 200 MBit bestellt und sich das als zu viel herausstellt später auf weniger zu wechseln.

  15. Warum kostet die Rechnungszustellung per E-Mail Geld? Warum ist die Papierrechnung so teuer?
  16. Update Der Mailversand erfolgt manuell, was mich ein wenig irritiert hat, aber eine Erklärung für die anfallenden Kosten ist.
    Vorige Fassung: Ich finde die potentielle Antwort auf beide Fragen spannend, denn in letzter Zeit häufen sich die Gerichtsurteile, daß ein Rechnungsversand grundsätzlich kostenlos zu erfolgen hat.

  17. Welche Telefon-Gesprächsgebühren fallen außerhalb Deutschlands an?
  18. Update Eine Liste aller Gesprächsgebühren soll am Infostand im Samtgemeinde-Rathaus in Marschacht ausliegen.
    Vorige Fassung: Der Link in den AGB ist tot (http://cablesurf.de/produkt.php). Generell müssen Gesprächsgebühren nicht nur angegeben werden, sondern dem Kunden bei Vertragsschluß schriftlich überreicht werden. Die Frage konnte ich leider noch nicht stellen.

  19. Welche Fernsehsender sind im TV-Paket enthalten?
  20. Update Die Liste der empfangbaren Sender soll am Infostand im Samtgemeinde-Rathaus in Marschacht ausliegen.
    Vorige Fassung: Es steht zwar eine Zahl von "über 120 frei empfangbaren Sendern" im Prospekt, aber leider wird kein Sender konkret genannt (vor allem bei HD). Die AGB sind hinreichend schwammig, um jederzeit die zur Verfügung gestellten Sender ändern zu können. Zumindest eine halbwegs vollständige Liste zum Überlegen wäre schön. Leider konnte ich die Frage noch nicht stellen. Immerhin beträgt die Kündigungsfrist nur einen Monat, insofern kann man sich jederzeit spontan (um-)entscheiden.

Vertrag + Technik

  1. Besteht eine freie Routerwahl?
  2. Grundsätzlich ist jeder Router erlaubt, der die benötigte Bandbreite erreichen kann. Man kann beim Anbieter eine FritzBox mieten, das genaue Modell wurde leider nicht genannt (Update Es handelt sich hierbei um die FritzBox 7390), und der Anbieter unterstützt offiziell die FritzBox-Modelle 7360, 7390 und 7490.

  3. Darf man einen eigenen (privaten) Server betreiben?
  4. Private Server dürfen betrieben werden; für gewerbliche Anwendungen wurde auf entsprechende Angebote für Gewerbetreibende verwiesen.

Technik (Installation)

  1. Was wird installiert, was muß man selber machen (oder gesondert beauftragen)?
  2. Im Anschluß enthalten ist das Glasfaserkabel bis ins Haus (entweder durch die Kellerwand oder durch ein vorhandenes Leerrohr ins Haus oder durch die Außenwand), sowie die Installation des Medienkonverters ("ONT", "Optical Network Terminal"). Alles hinter dem ONT ist Kundensache und kann selbst gemacht werden oder von einem (selbst zu beauftragenden) Handwerker. Update Das Gerät heißt ONT, nicht OMT. Das ONT muß nicht direkt am Glasfaser-Anschlußpunkt installiert werden, aber dann müßte der Kunde ein Glasfaserkabel von diesem Übergabepunkt zum gewünschten Standort des ONT bereitstellen.

  3. Welche Anschlüsse hat das ONT?
  4. Auf der einen Seite 1x Glasfaser, die fest installiert wird; auf der anderen Seite 4x Ethernet (für vier PCs oder einen Router; Update das ONT hat 4 Ethernet-Anschlüsse, verfügt aber nicht über eine Firewall), 2x Telefon analog (Update nicht nur 1x) und 1x Koax für Fernsehen. Am Koax-Kabel können normale analoge und digitale Kabeltuner (Receiver, Recorder oder Fernseher) verwendet werden. Update Zusätzlich hat das ONT einen Stromanschluß.

Technik (Internet)

  1. IP v4 oder IP v6?
  2. Update 1.4. Man erhält zusätzlich zur IPv6-Adresse eine IPv4-Adresse im DualStack-Verfahren. Es handelt sich hierbei tatsächlich um vollwertiges DualStack und nicht um DS-Lite, das ist natürlich eine sehr gute Nachricht! Damit sollten alle internen Geräte prinzipiell von außen erreichbar sein, Klimmzüge mit SixXS ayiya oder anderen externen Dienstleistern sind damit nicht erforderlich. Eine feste IP-Adresse kostet laut FAQ 15 Euro pro Monat.
    Vorige Fassung: Man erhält keine IPv4-Adresse, sondern eine IPv6-Adresse. Eine feste IPv6-Adresse kostet "vermutlich" um die 10 Euro (Update es können auch 15 Euro sein) pro Monat.
    Wenn es tatsächlich keine öffentliche IPv4-Adresse gibt, könnten auf die Nutzer, die von außen auf das eigene Netz zugreifen wollen, schlechte Zeiten zukommen, da die meisten anderen Anbieter (vor allem im Mobilfunkbereich) kein IPv6 und meistens nur Carrier Grade NAT (CGN) für IPv4 anbieten. Man kann zwar mit SixXS ayiya von außen (also aus einem IPv4-Netz, selbst mit CGN) prinzipiell zum Hausanschluß tunneln, aber wenn dahinter irgendein reines IPv4-Gerät hängt, hat man verloren. Das betrifft vor allem das Webinterface von Sat- oder Kabel-Receivern, die zwar meistens auf Linux basieren, aber in der Regel nur auf IPv4 lauschen. Da bleibt also nur aufwendige Nachhilfe, zunächst auf dem mobilen Endgerät, dann auf allen internen Geräten, die nur IPv4 können. Da wird auf viele Nutzer noch entweder eine Überraschung oder eine spannende Herausforderung zukommen, je nach Grundeinstellung.

  3. Ist auf Wunsch eine höhere Upload-Bandbreite möglich?
  4. Das klingt vermutlich nach Jammern auf hohem Niveau, aber auf der Veranstaltung wurde immer wieder betont, daß das Internet inzwischen nicht mehr nur dem Konsum, sondern auch der Teilnahme diene, und daß bspw. 4k-Videokameras inzwischen erschwinglich seien. Da erscheinen 15 MBit Upload bei 200 MBit Download nicht angemessen.
    Update Im Business-Tarif sind auch symmetrische Up-/Download-Geschwindigkeiten bestellbar; vielleicht geht auch in Privattarifen auf individuelle Nachfrage mehr.

Technik (VoIP)

  1. Wie wird die Telefonie eingerichtet?
  2. Update Am ONT können auch ohne FritzBox zwei Leitungen genutzt werden, aber nur für analoge Telefone. Wer andere Endgeräte benötigt (ISDN, DECT, VoIP), benötigt eine FritzBox oder einen anderen geeigneten Router. In der gemieteten FritzBox sind die Telefoniedaten fest eingestellt und können vom Kunden nicht geändert werden, aber natürlich alle geeigneten Endgeräte konfiguriert werden.
    Vorige Fassung: Die Frage habe ich nicht explizit gestellt, weil sie mich momentan nicht interessiert. Die Hausanschlußbox ("OMT") hat offensichtlich einen expliziten Anschluß für Telefone. Eventuell bietet die OMT nur eine Leitung und eine Nummer, und wer mehr als eine Nummer und eine Leitung benötigt, müßte das in der FritzBox (oder einem anderen Router) konfigurieren. Wobei bei der gemieteten FritzBox laut Auskunft auf der Infoveranstaltung der VoIP-Bereich entsprechend vorkonfiguriert und nicht vom Kunden änderbar ist - hier stellt sich also die Frage, wie bei einer selbst beschafften FritzBox die VoIP-Daten in die (eigene) Box kommen. Aber da demnächst das Gesetz gegen den Routerzwang kommt, müßte der Anbieter die Zugangsdaten ohnehin unaufgefordert zur Verfügung stellen, damit hätte sich diese Frage erledigt.

  3. Kann man weitere VoIP-Anbieter in den Router eintragen (bspw. Sipgate)?
  4. Beim gemieteten Router ist das nicht möglich; bei einem eigenen Router sollte das kein Problem sein.

  5. Welche Zusatzdienste stehen zur Verfügung (Makeln, Anklopfen, Rufweiterleitung, ...)?
  6. Update Die verfügbaren Funktionen hängen vom eingesetzten Router ab. Die meisten FritzBoxen sind da sehr vielseitig. Viele FritzBoxen können auch faxen (FritzFax, siehe übernächste Frage).
    Vorige Fassung: Diese Frage konnte ich leider nicht stellen. Ich halte das für nicht ganz unwichtig, wenn man das Telefonie-Angebot nutzen möchte.

  7. Kann man IP-Telefone nutzen?
  8. Das hängt vom Router ab; einige FritzBoxen (und andere Router) ermöglichen die Nutzung von Analog-, ISDN-, DECT- und/oder IP-Telefonen.

  9. Kann man (analoge) Faxgeräte nutzen?
  10. Update Man hat sehr gute Erfahrungen mit der Fax-Funktion der FritzBox gemacht (FritzFax).
    Vorige Fassung: Faxgeräte mögen anachronistisch klingen, bieten aber im Gegensatz zur E-Mail im Geschäftsverkehr eine gewisse Rechtssicherheit. Leider konnte ich die Frage nicht stellen. Generell gibt es häufiger Berichte über Probleme mit Faxgeräten an VoIP-Anschlüssen.

  11. Wie viele Gespräche kann man gleichzeitig führen?
  12. Update Man kann sowohl mit dem ONT als auch mit einem Router zwei Gespräche gleichzeitig führen.
    Vorige Fassung: Mit einem Router bis zu zwei, mit der OMT eventuell nur eins (s.o.).

  13. Wie viele Rufnummern kann man bekommen?
  14. Update Üblicherweise werden 1-3 Rufnummern zur Verfügung gestellt. Auf Anfrage können bei erkennbarem Bedarf weitere Nummern zugeteilt werden.
    Vorige Fassung: Wenn ich richtig zugehört habe, sind bis zu zehn Rufnummern möglich. Das Portierungsformular hat ebenfalls Platz für zehn Nummern.

  15. Wird die Bandbreite für VoIP von der bestellten Bandbreite abgezogen?
  16. Update Bei Nutzung von VoIP über Pepcom wird die Bandbreite nicht abgezogen.

Technik (IP-TV)

  1. Welche Sender sind enthalten?
  2. Update Die Liste der empfangbaren Sender soll am Infostand im Samtgemeinde-Rathaus in Marschacht ausliegen.

  3. Wird die IP-TV-Bandbreite von der bestellten Bandbreite abgezogen?
  4. Update Auch hier wird, wie bei VoIP, die Bandbreite nicht abgezogen.

  5. Wie viele Endgeräte können bei Bestellung der erweiterten Pakete gleichzeitig genutzt werden?
  6. Update Es gibt standardmäßig eine Karte.
    Vorige Fassung: Bei einigen Mitbewerbern gibt es bspw. "Zweitkarten" für einen geringen Aufpreis. Leider konnte ich die Frage nicht stellen.